Lausigk - Historie
Ein Stück Geschichte...
Das kleine Dorf Lausigk, heute ein Ortsteil der Stadt Südliches Anhalt, blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Die erste urkundliche Erwähnung liegt 723 Jahre zurück, was die lange Besiedlungsgeschichte des Ortes belegt. Doch schon lange davor lebten hier Menschen, wie der Fund eines jungsteinzeitlichen Großsteingrabs (Megalithgrab) zeigt, das einst in der Nähe des Dorfes existierte. Der Geologe Christian Keferstein beschrieb es 1846 als noch existent und bezeichnete es als "Grabaltar" auf offenem Feld.
Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich die Verwaltungsstrukturen mehrfach. Bis 1950 war Lausigk eine eigenständige Gemeinde, bevor es mit Naundorf zusammengeschlossen wurde. 1961 wurde der Ort nach Scheuder eingemeindet und blieb dort bis zum 31. Dezember 2009. Seit 2010 gehört Lausigk zur Stadt Südliches Anhalt.
Das Dorf ist geprägt von seiner historischen Bausubstanz. Besonders hervorzuheben sind die alte Kirche, das Pfarrhaus(*1) mit einem beeindruckenden Taufstein im Garten sowie mehrere denkmalgeschützte Wohnhäuser. Die Geschichte von Lausigk spiegelt sich nicht nur in diesen Bauwerken wider, sondern auch in den Erinnerungen seiner Bewohner, die über Generationen hinweg hier gelebt und gewirkt haben.
Die historische Bedeutung des Ortes zeigt sich auch in seiner ehemaligen Zugehörigkeit zum Amt Libbesdorf, das 1730 von Anhalt-Dessau übernommen wurde und bis 1819 bestand.
Der landwirtschaftliche Großbauernhof Otto Ränsch wurde gegründet im Jahre 1897.

Im Jahr 2003 veranstaltete der Reitverein "Drei Linden" in Kooperation mit dem Reiterhof eine besondere Veranstaltung, die den Titel "Liebeserklärung ans Pferd" trug. Bei diesem Event wurden verschiedene Reitvorführungen dargeboten, zu denen sowohl Dressur- als auch Springreitdarbietungen gehörten. Außerdem gab es eine beeindruckende Schulquadrille, die zur Musik aus dem Musical "Cats" aufgeführt wurde. Ein weiteres Highlight war eine Show mit der Doppellonge, die normalerweise nur an der Spanischen Hofreitschule in Wien zu sehen ist.

Im März 2021 entstand der Naturlandhof Lausigk
unterhalten von der Familie Tarnow. Die vorläufige Subdomain findest du HIER.
Der dunkle Schatten:
Am 23.05.2017 stand der Dachstuhl des so genannten "Horrorhaus von Lausigk" in Flammen. Weitere Info, und warum das Haus den Titel "Horrorhaus" trägt, findest du HIER und HIER. Das lokale Bild des Hauses findest du im Bereich BILDER.

Wir möchten die Vergangenheit unseres Dorfes lebendig halten und freuen uns über jede zusätzliche Information, alte Fotos oder Zeitzeugenberichte, die helfen, die Geschichte Lausigks weiter zu erforschen und zu bewahren.
Zu 1:
Historische Bedeutung des Pfarrhauses:Das Pfarrhaus in der Lausigker Straße 19 war ein bedeutendes Kulturdenkmal von Lausigk. Neben seiner architektonischen Bedeutung beherbergte es einen historischen Taufstein im Garten. Obwohl das Gebäude inzwischen eingestürzt ist, bleibt seine Geschichte ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes des Dorfes.

Weitere Bilder (teilweise nachgezeichnet):
Gasthof Lausigk
Dorfkirche im alten Zustand
Alte Dokumente und Briefe, die nicht mehr dem Datenschutz unterliegen:
Einwohnerliste 1905/1910
Der Brief eines Freundes (Sütterlin-Schrift)

Klartext:
Hochverehrter Freund!
Ihre mir gestern zugegangene freundliche
Sendung hat mich so sehr erfreuet, daß
ich nicht umhin kann, Ihnen sogleich meinen
meinen Dank zu sagen. Da, Sie haben
mir mit Ihrem lieben Briefe, sowie mit
den Abdrücken große Freude bereitet.
Unter letzteren ist mir besonders lieb
Ihr PSIP' und Rs. BAR-N-BORANS.
Aber, mein teurer Freund, leider hoffen
Sie vergeblich, von mir eine werthvolle
Arbeit über Mittelaltermünzen Anhalts
zu bekommen. Ich habe nur einen kleinen
Fundbericht vollendet. Veranlassung dazu,
der bewussten halben Groschen Anhalts von
1509 u. 10 zu gedenken, gab mir ein in dem
Aufg August in Zerbst gemachten G- u. d. Funde
vorgekommener 1509 zu Zerbst geprägter 1/2 ...
Eigenh. Brief mit U. ( Th. Stenzel").
Stenzel, Theodor, Numismatiker (1824 1894 - Rechtschreibfehler wurden übernommen):
An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit Dank für die Zusendung von Abdrücken, die ihm eine große Freude bereitet hätten: Aber, mein theuerer Freund, leider hoffen Sie vergeblich, von mir eine werthvolle Arbeit über Mittelaltermünzen Anhalts zu bekommen. Ich habe nur einen kleinen Fundbericht vollendet. Veranlassung dazu, der bewussten halben Groschen Anhalts von 1509 u. 10 zu gedenken, gab mir ein in dem Anfang August in Zerbst gemachten Gulden- u. Denar-Funde vorgekommener 1509 zu Zerbst geprägter ½ Gulden. Weiters über die Prägung und Bedeutung des Funds. Theodor Stenzel machte sich mit historischen, genealogischen und vor allem numismatischen Studien zu seiner Heimat einen Namen. Die Beschreibung des Bracteatenfundes von Freckleben 1862 ist seine erste größere, äußerst fleißige und gediegene Arbeit. Dann folgten seine Numismatischen Studien (I. zur Geschichte des Anhaltinischen Münzwesens, II. der Bracteatenfund von Jessen, III. der Bracteatenfund von Gerbstedt 1876)" (ADB LIV, 476). Daneben schrieb Stenzel regelmäßig für Leitzmann s numismatische Zeitschrift", für die Blätter für Münzfreunde" u. a. einschlägige Publikationen. Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf der Herzoglich-Anhaltischen Hof-Kammer und papierbedingt leicht gebräunt.
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